Meinen ersten KI-Kurs habe ich 2023 absolviert. Während ich meine ersten Schritte mit ChatGPT machte, haben zu der Zeit gefühlt noch nicht viele Personen auf LinkedIn über das Prompten geredet. Mittlerweile vergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine Person darüberschreibt, mit welchem Prompt man für welche Aufgabe das beste Ergebnis erzielt. Und das ist zum einen auch gut so. Denn es hilft bestimmt vielen, mit KI in Kontakt zu kommen und ChatGPT oder andere KIs auszuprobieren.
Was ich aber auch auf Plattformen wie LinkedIn beobachte, ist, dass mit dem Teilen von Tipps fürs Prompten zugleich davor gewarnt wird, dass es von großem Nachteil sei, wenn man KI nicht für seine Arbeit nutzt. Weil man sonst von seiner Konkurrenz, die KI nutzt, abgehängt wird. Üblicherweise sprechen solche „Warnungen“ Personen aus, die eine Beratung und Workshops zum Thema KI anbieten.
Langfristig muss natürlich jedes Unternehmen mit der Zeit und dem Fortschritt gehen. Aber: Mit „Warnungen“ ein Gefühl von Angst und Unsicherheit zu schüren, kommt im Marketing leider nicht selten vor. Eine Strategie, die ich ablehne und die nicht zu meinen Werten passt und die ich auch als unethisch betrachte.
Deshalb möchte ich heute mit dir teilen, wann ich als Texterin KI nutze und wann nicht. Wann ich den Stift lieber selbst in die Hand nehme bzw. mein Gehirn anschmeiße. Vielleicht hilft dir der Einblick, eine gesunde Einstellung zum Thema „Arbeiten mit KI“ zu finden und dich nicht verrückt machen zu lassen.
Denn Fortschritt hin oder her – jede Person sollte bei Veränderungen unterstützt und nicht gedrängt werden. Veränderungen sind schon per se schwierig genug. Da braucht es nicht noch zusätzlich Druck von außen. Was Entwicklungen anstößt ist Wohlwollen. Und ein positiver Blick auf das, was sich durch Veränderung entwickeln kann. Das würde ich mir wünsche.
KI-Tools, die ich bisher ab und zu nutze:
- Chat GPT
- Neuroflash
Welche KI-Tools ich demnächst testen möchte:
- Claude
- Perplexity
- Ideogram
Wie ich die KI-Tools für meine Arbeit als Texterin nutze
Bisher nutzte ich ChatGPT und Neuroflash für Dinge, die mir Zeit rauben und Nerven kosten. Und das betrifft alles, was mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu tun hat und somit auch mit Keyword-Recherche. Die Suchmaschinenoptimierung ist für mich immer noch ein leidiges Thema. Damit werde ich nicht warm. Trotzdem muss ich mich damit auseinandersetzen, damit ich im Netz gefunden werde.
Langfristig wird KI auch die Suchmaschinenoptimierung verändern. Wie genau, lässt sich noch nicht konkret sagen. Viele Beratungsfirmen schreiben darüber; was wiederum dazu führen soll, dass man sich an sie wenden soll.
Die Annahme ist, dass KI-gestützte Suchmaschinen immer häufiger direkte Antworten liefern, ohne die suchende Person auf eine Website weiterzuleiten; was natürlich nachteilig für uns Selbstständige sowie Unternehmen ist. Wir müssen unsere Inhalte also so optimieren, dass sie auch in KI-generierten Antworten vorkommen. Wie das Spielchen funktionieren soll, können wohl Analysen von Daten verraten. Was wichtig bleiben wird, ist, dass die Ergebnisse, und somit die Inhalte auf den Websites, für die Suchenden relevant sind.
Kurzum: Wir müssen alle weiterhin gute Inhalte für Menschen produzieren. Und somit kommen wir zu dem Punkt, wann ich KI bewusst nicht nutze.
Wann entstehen gute Texte? Wenn Menschen für Menschen schreiben
Das Schreiben selbst und das Durchdringen von Texten und Inhalten bleibt bei mir. Das macht mir Freude, dabei entwickele ich mich weiter. Weil ich für Menschen und für mich selbst schreibe, ist es mir wichtig, dass das, was ich vermittle, persönlich, authentisch und menschlich ist. Das steht für mich an erster Stelle.
Und das funktioniert nur, wenn ich mich intensiv mit Texten und meinem Gegenüber auseinandersetze; und mir nicht gleich eine Zusammenfassung von einer KI erstellen lasse. Wenn ich selbst überlege, wie ich meine Gedanken, mein Gefühl für etwas, in Worte fassen und formen kann.
Dazu gehört auch weiterhin das Recherchieren. Auch das könnte die KI mir abnehmen. Ich möchte aber selbst suchen – und vor allem finden. Auf wie viel tolle Wissenshäppchen ich schon gestoßen bin, weil ich bei einer Recherche meiner Neugier gefolgt bin und eine Abzweigung genommen habe. Das möchte ich nicht missen.
Ich möchte nicht nur für Menschen schreiben. Auch ich möchte weiterhin von Menschen lesen. Von ihren Erfahrungen, ihren Einsichten. Möchte ihre Einschätzung hören. Möchte SIE hören, ihre Stimme, wenn sie schreiben. Mit Ecken und Kanten.
Mit ihrer Persönlichkeit.