Nur ein Hype? Oder die nächste industrielle Revolution? Das Thema „Mit KI Texte erstellen“ sorgt zurzeit für Wirbel – nicht nur in Unternehmen, sondern auch bei mir. Nimmt die künstliche Intelligenz (KI) tatsächlich Arbeit ab oder muss man ihr hinterherräumen? Ein Test.
Ein Hinweis vorab:
Bei meinem Test habe ich noch Google Bard verwendet. Mittlerweile heißt die von Google entwickelte KI Google Gemini.
Was dich in diesem Artikel erwartet
1. Die KI-Tools zur Textgenerierung meiner Tests – kurze Vorstellung
• Was ist ChatGPT?
Technisch: ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) ist ein Computerprogramm, das auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert und die natürliche Sprachverarbeitung (NLP – Natural Language Processing) nutzt, um menschliche Sprache zu verstehen, zu interpretieren und zu erzeugen. Entwickelt wurde der KI-Textgenerator vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI.
Funktional: Wie der Name schon verrät, kann man mit ChatGPT chatten und kommunizieren. Man gibt seine Frage oder seinen Textwunsch über ein Dialogfenster ein. Diese Eingabe nennt man „Prompt“. Die Bezeichnung kommt aus dem Englischen und wird mit „Aufforderung, Ziel, Stichwort“ übersetzt. Die Benennung „Befehl“ will sich gerade durchsetzen, finde ich aber etwas unschön. ChatGPT spuckt dann tatsächlich in Sekundenschnelle Vorschläge aus. Die Schnelligkeit ist schon sehr beeindruckend.
ChatGPT – erster Eindruck: schön übersichtlich, weil minimalistisch
Da es hier nur ein großes Dialogfenster gibt sowie eine Leiste, finde ich die Oberfläche sehr angenehm. Auch die Kommunikation mit der KI gefällt mir sehr gut. In der Leiste kann man sich „Ordner“ für seine Textprojekte anlegen, in diesem Fall entspricht das einem neuen Chat.
• Was ist neuroflash?
Von der Technik her funktioniert neuroflash genauso wie ChatGPT, denn: Das Unternehmen nutzt ChatGPT als Basis für seine vielfältige Produktpalette der Textgenerierung. Das Unternehmen kommt aus Hamburg. Was ich sehr sympathisch finde. Im Allgemeinen entspringen die meisten Innovationen eher in den USA, oder? Ha, knapp daneben. Es ist die Schweiz. Das finde ich sehr interessant. Laut dem Global Innovation Index ergattert sich die Schweiz 2022 den ersten Platz als innovativstes Land. Dies als Wissenshäppchen nebenbei.
Auch die Funktion ist die gleiche. Man gibt einen Prompt, seinen Textwunsch ein, beschreibt darin, welchen Text die KI schreiben soll und schon produziert sie ebenfalls den gewünschten Inhalt, und zwar schneller als das Auge lesen kann.
neuroflash – erster Eindruck: Tool mit vorgefertigter, umfangreicher Produktpalette
Großer Unterschied zu ChatGPT: Man kann aus einer Bibliothek über Hundert verschiedene Textarten auswählen. Vom Blogartikel über den Newsletter bis hin zu Produktbeschreibungen und vieles mehr. Diese Vielfalt an Textarten bietet ChatGPT zwar auch. Doch neuroflash hat diese Vielfalt nach Textarten sortiert, sodass man das entsprechende Textprodukt, das man benötigt, gleich auswählen und in dem dafür vorgesehen Texteditor bearbeiten kann. Der Texteditor selbst zeigt sich auch sehr vielfältig und trumpft mit vielen Funktionen auf. Das könnte einen anfangs evtl. etwas erschlagen. Auch kann man hier mit der KI chatten. Dies funktioniert über ein kleines Dialogfeld, genannt „magische Feder“.
Bittere Pille: Das kostenlose Textkontigent ist schnell erreicht. Somit konnte ich nicht viel testen. Und was noch hinzukommt und mir missfällt: Man kann sich „Bonuswörter“ ergattern, also sein kostenloses Textkontigent wieder füllen, indem man eine Bewertung über neuroflash schreibt. Das finde ich etwas schräg. Denn um eine aussagekräftige Bewertung schreiben zu können, muss ich das Produkt erst mal ausführlich testen können. Somit finde ich diese Taktik von neuroflash etwas unsympathisch. Denn durch viele gute Bewertungen katapultiert man sich bei Google im Ranking nach oben; und in diesem Fall dann unverdient.
Kurzes Nebenschauspiel:
Mir ist für den obigen Absatz ein Wort nicht eingefallen. Ich habe ChatGPT mein Problem geschildert und die KI konnte mir auf die Sprünge helfen; das ist sehr praktisch. Auch hierfür eignet sich eine Text-KI.
• Was ist Google Bard?
Same, same wie ChatGPT und neuroflash. Gleiche Technik. Gleiches Spiel. Mit einem entscheidenden Unterschied: Während ChatGPT und somit auch neuroflash ihre Daten aus einer Datenbank beziehen, die nur bis zum Jahr 2021 gefüllt wurde, bezieht Google Bard seine Informationen aus dem Internet und somit in Echtzeit; heißt es. Technik-Nerds können dazu bestimmt mehr sagen.
Google Bard – erster Eindruck: Auch schön clean, aber etwas zu selbstverliebt
Die Oberfläche gleicht der von ChatGPT. Also alles sehr übersichtlich. Ein großes Dialogfenster. Eine Leiste mit der Chat-Struktur. Auch das Chatten selbst gefällt mir gut. Lustigerweise erklärt Google Bard, warum sein generierter Text gut ist. Leider bin ich da anderer Meinung. In meinem Beispiel siehst du gleich warum.
2. Texten mit KI – die Tests mit ChatGPT, Google Bard und neuroflash:
Beispiel – Gegenüberstellung: ChatGPT und Google Bard
Aufgabe:
Ich habe eine E-Mail formuliert, die mit einem kreativen Abschluss noch den letzten Schliff erhalten sollte. Also bestand die Aufgabe für ChatGPT und Google Bard darin, mir hierfür ein paar Vorschläge zu erstellen. Es ging darum, dass ich mich mit der Empfängerin über das Thema KI austauschen möchte.
Im Folgenden die zwei generierten Texte von ChatGPT:
Erster Vorschlag von ChatGPT:
„Die Welt birgt unendliche Möglichkeiten, doch der wahre Fortschritt liegt im Austausch. Gemeinsam entfachen wir die Flammen des Wissens und eröffnen neue Horizonte. In diesem Sinne freue ich mich darauf, von dir zu hören und den Dialog zu vertiefen.“
Zweiter Vorschlag von ChatGPT:
„KI ist der Schlüssel, der unsere Zukunft formt. Lassen wir gemeinsam die Tore des Wissens weit aufschwingen und inspirieren uns gegenseitig. Deine wertvollen Tipps sind der Treibstoff, der unsere Vision zum Leben erweckt. Ich danke dir im Voraus und freue mich auf unseren spannenden Austausch.“
Und, was sagst du dazu? Ich meine: nicht schlecht. Für meinen Geschmack zu euphorisch. Aber auf jeden Fall kreativ.
Zum Vergleich nun die zwei generierten Texte von Google Bard – inklusive Eigenlob:
Erster Vorschlag von Google Bard:
„Gemeinsam weiterkommen“
„Dieser Satz ist geistreich, weil er das Thema der E-Mail aufgreift und gleichzeitig einen positiven Abschluss bietet. Er ist wie ein Slogan aufgebaut und enthält einen starken Imperativ. Der Satz ist außerdem kurz und prägnant, so dass er sich leicht merken lässt.“
Zweiter Vorschlag von Google Bard:
„Alternativ könntest du auch einen Satz verwenden, der dem Zitat von Albert Einstein ähnelt:“
„KI-Austausch: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
„Dieses Zitat ist ebenfalls geistreich und treffend für das Thema der E-Mail. Es betont die Bedeutung von Zusammenarbeit und Austausch.“
Tja, Google Bard ist wohl etwas wortkarg, oder hat die Aufgabe anders interpretiert. Absolut legitim. Ich finde das Ergebnis aber so lala. Hier drücken wir mal ein Auge zu, denn Google Bard befindet sich noch in der Betaphase.
Beispiel: neuroflash
Jetzt wird es interessant.
Denn beim Test mit neuroflash ging es um folgende Aufgabe:
Ich wollte von neuroflash wissen, warum man eine Texterin buchen sollte, anstatt sich von einer KI seine Texte generieren zu lassen.
Was sind also die Vorteile, wenn man eine Texterin bucht?
Der Vorschlag von neuroflash:
- Kreative, maßgeschneiderte Inhalte: Eine Texterin kann maßgeschneiderte Inhalte erstellen, die perfekt auf die Bedürfnisse und die Marke eines Unternehmens abgestimmt sind. Ein Textgenerator hingegen liefert oft standardisierten Text, der nicht individualisiert ist.
- Sprachliche Nuancen und Stil: Texterinnen beherrschen die feinen Nuancen der Sprache und können den gewünschten Stil und Ton treffen. Sie können Emotionen vermitteln und den Lesern eine authentische und ansprechende Erfahrung bieten, während Textgeneratoren oft mechanisch und emotionslos klingen.
- Anpassungsfähigkeit an verschiedene Zielgruppen: Eine Texterin kann Inhalte spezifisch auf verschiedene Zielgruppen abstimmen und deren Interessen und Bedürfnisse ansprechen. Ein Textgenerator kann jedoch nicht immer die erforderlichen Anpassungen für verschiedene Zielgruppen vornehmen.
- Recherche und Faktenprüfung: Texterinnen sind geübt in der gründlichen Recherche und Faktenprüfung, um qualitativ hochwertige und verlässliche Inhalte zu liefern. Textgeneratoren liefern oft Informationen ohne Überprüfung, was zu ungenauen oder falschen Inhalten führen kann.
- Flexibilität und kreativer Input: Mit einer Texterin kann man in Echtzeit kommunizieren und Ideen austauschen, um den gewünschten Text zu formen. Textgeneratoren bieten keine Möglichkeit zur individuellen Abstimmung oder zur Einbindung von kreativem Input.
Indem man die Dienste einer erfahrenen Texterin in Anspruch nimmt, erhält man nicht nur qualitativ hochwertige und einzigartige Inhalte, sondern auch eine professionelle Unterstützung bei der Kommunikation mit der Zielgruppe und beim Aufbau der Markenidentität.
Dem kann ich nicht widersprechen. Also: wow. Dieses Ergebnis hat mich sehr verblüfft. Finde ich richtig gut. Kann man so verwenden. Oder etwa nicht?
3. Was es beim Erstellen von Texten mit einer KI zu beachten gilt
Alle Ergebnisse der KI-Textgeneratoren sind standardisiert. Man wird bei der Nutzung auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man die Texte prüfen und abändern soll. Denn schließlich verwenden die Programme Inhalte, die schon existieren, in Büchern, auf Websites und von anderen frei zugänglichen Textquellen. Somit muss jeder generierte Text abgeändert werden. Die Frage nach dem Urheberrecht ist bei dieser Thematik äußerst spannend und muss noch geklärt werden. Das Ganze ist also mit Vorsicht zu genießen, würde ich sagen.
4. Fazit und Empfehlung für die Verwendung von KI-Textgeneratoren
KI-Texte sind wie Tiefkühlpizza mit Topping. Sie sind standardisiert, können trotzdem gut schmecken, bedürfen aber noch einer persönlichen Anpassung und Verfeinerung, damit sie die eigene bzw. eine individuelle Handschrift tragen.
Somit muss man sich bewusst sein, dass die Arbeit, die einem anfangs erspart wird, wieder Arbeit nach sich zieht. Ich finde die Nutzung von KI sehr interessant, um sich inspirieren zu lassen, z. B. für die Findung von Themen oder Anhaltspunkten. Wenn einen die Leere des weißen Blatt Papiers oder des unbeschriebenen Word-Dokuments förmlich anschreit, dass man endlich zu Potte kommen soll. Dann kann die KI einem gut auf die Sprünge helfen. Es gibt noch viele weitere Anwendungsbeispiele. Diese folgen vielleicht in einem neuen Artikel. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball und teste die KI weiter.
Das ist auch meine Empfehlung für dich: Probiere die Texterstellung mit einer KI unbedingt aus. Das ist wichtig, damit du dir ein Bild machen kannst. Und es hilft bestimmt auch bei der Entscheidung, ob du deine Unternehmenstexte in die Hände eines Menschen gibst, der Emotionen wahrnimmt und sie in passende Worte übersetzt. Und damit ein Original für dich kreiert.
Gibt es noch ein anderes Thema, wofür du dir einen ersten Einblick wünscht?
Im Sinne von „Ich müsste mich mal mit dem Thema XY befassen, aber mir fehlt die Zeit und die Ruhe dafür“ hin zu „Ich bin jetzt endlich besser im Bilde und das ganz ohne Anstrengung“.
Dafür kannst du mich gerne buchen!
Von Berufs wegen gehört Recherche zu meinen täglichen Aufgaben, darin bin ich geübt. Und da ich von Natur aus alles genau wissen will, kratze ich nicht nur an der Oberfläche, sondern arbeite mich in die hintersten Ecken vor.
Melde dich also bei mir, wenn ich dir ein Sprungbrett bauen soll, um eine Wissenslücke zu schließen.
Ich freue mich, über deine Anfrage und bin gespannt auf dein Thema!