Den heutigen Satz aus meiner Reihe „Schöne Sätze“ habe ich in einem Café aufgeschnappt und gleich auf einen Zettel notiert. Das ist schon sehr lange her. Mich hat dieser Satz damals total gepackt. Was mitunter daran lag, weil ich den Satz in echt mitbekommen habe, als eine junge Frau ihn aussprach. Sie erzählte ihrer Freundin wohl vom Ende einer anderen Freundschaft und sagte:
„Es gab sie nicht ohne mich und mich nicht ohne sie“
Mich berührt der Satz heute immer noch. In diesem Satz liegt so viel Kraft, finde ich. Ich habe damals auch kurz überlegt, ob der Satz wirklich von dieser Person stammt, oder ob sie ihn nicht irgendwo gelesen hatte. Denn ich kann mir diesen Satz sehr gut als Titel eines Buchs vorstellen. Oder sogar als letzten Satz eines Romans, der eine Geschichte traurig-schön abschließt.
„Es gab sie nicht ohne mich und mich nicht ohne sie“
Zum Hintergrund dieser Reihe:
Wer wie ich gerne Die ZEIT liest, kennt vielleicht die Kategorie „Was mein Leben reicher macht“ aus dem Themenbereich „Entdecken“. Eine meiner Lieblingskategorien. Bei den Anekdoten, die die Leserschaft einsendet, wird mir oft warm ums Herz. Es geht um Momente, die das Leben reicher machen. Schöne Sätze machen mein Leben reicher. Sie sind für mich zu besonders, um in Vergessenheit zu geraten. Deshalb sammle ich sie und hüte sie wie einen kleinen Schatz – und teile sie in dieser Reihe mit dir.