5 Dinge, die Unternehmen von Solo-Selbstständigen lernen können

5 Dinge, die Unternehmen von Solo-Selbstständigen lernen können

von | Aug 15, 2024 | Allgemein, Marketing, Methoden

„Was könnte denn ein Unternehmen von einer selbstständigen Person lernen?“

Ich meine: einiges!

Das ist mir im Zuge meiner Arbeit als Website-Texterin aufgefallen, da ich für beide Seiten tätig bin. Das Gleiche funktioniert auch im umgekehrten Fall. Dazu gibt es auch einen Artikel. Den Link dazu findest du am Ende.

Das Schöne ist doch: Wir können alle voneinander lernen

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Oft reicht ein Blick in eine andere Richtung und es eröffnen sich wunderbare Perspektiven und neue Möglichkeiten.

Bevor wir zu der Liste der „5 Dinge kommen, die Unternehmen von Solo-Selbstständigen lernen können“, möchte ich noch Folgendes dazu sagen:

Die Punkte sind natürlich absolut subjektiv. Ein Unternehmen steht vor ganz anderen Herausforderungen wie eine selbstständige Person. Ein Vergleich ist also unmöglich. Mein Artikel soll auch nicht vergleichen, sondern vielmehr zu einem Wechsel der Perspektive einladen und inspirieren.

Denn auch wenn die Bedürfnisse von Unternehmen und Solo-Selbstständigen unterschiedlich sind, macht jede Seite was gut, von dem die andere Seite etwas lernen kann; nicht im Großen, aber vielleicht im Kleinen.

Nach der Auflistung werde ich noch näher auf die einzelnen Punkte eingehen; und es würde mich freuen, wenn ich bei dir hier oder da einen Aha-Moment auslösen konnte.

Viel Spaß beim Blick auf die guten Dinge der Solo-Selbstständigen!

5 Dinge, die Solo-Selbstständige gut machen und von denen Unternehmen was lernen können:

1. Solo-Selbstständige präsentieren sich besser auf ihrer Website

Wie ich eingangs schon erwähnt hatte, ist mir bei meiner Arbeit als Texterin für Websites aufgefallen, dass Unternehmen sich in dem Bereich von Solo-Selbstständigen oft unterschieden.

Das war der Impuls, mal näher hinzuschauen, ob es da nicht noch mehr gibt, von dem sogar beide Seiten profitieren können.

Was das Thema Website betrifft, präsentieren sich Unternehmen leider oft unnahbar, verstecken sich hinter Floskeln und großen Worten.

Die Kommunikation von Unternehmen klingt oft aufgebauscht. Häufig ist die Rede von: „Wir glauben daran, dass … Wir machen Unternehmen stark … Unsere Leidenschaft treibt uns voran“. Eine sogenannte „Nutzen-Kommunikation“, also das mir auf der Homepage, der Startseite, gleich gesagt wird, was ich von der Sache habe, ist oft nicht vorhanden. Das ist schade. Für das Unternehmen selbst wie auch für ihre Zielgruppe. Diese gibt sich entweder die Mühe, weiterzulesen, um doch noch was Nützliches zu finden, oder sie verschwindet gleich auf eine andere Unternehmensseite.

Solo-Selbstständige zeigen öfter ihre Persönlichkeit auf ihrer Website und bauen dadurch Nähe auf

Das bewirken Solo-Selbstständige durch:

  • Bilder auf der Website über sich und ihre Arbeit,
  • eine Kommunikation, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingeht,
  • Transparenz zum Produkt, zur Dienstleistung zum Ablauf der Zusammenarbeit.

Diese Punkte vermisse ich oft auf Websites von Unternehmen. Andererseits müssen sich Solo-Selbstständige auch nahbarer präsentieren, um Vertrauen aufzubauen. Ein gestandenes Unternehmen hat per se eine andere Wirkung als eine selbständige Person.

Trotzdem wünsche ich mir von Seiten der Unternehmen mehr Persönlichkeit und einen Fokus auf das, was die Zielgruppe braucht. Das alles tut der Seriosität keinen Abbruch. Das schafft Vertrauen. Und lockt dazu auch noch neue Fachkräfte an.

 

2. Solo-Selbstständige sind flexibel und anpassungsfähig

Was als Megatrend in der Arbeitswelt schon länger die Runde macht, wird von Solo-Selbstständigen schon seit eh und je gelebt: New Work. Selbstständig arbeitende Personen, die solo unterwegs sind, müssen von Haus aus flexibel und anpassungsfähig sein. Das zählt für mich zu New Work.

Durch ihre freiberufliche Tätigkeit stellen sich Solo-Selbstständige mit neuen Aufträgen immer wieder auf neue Unternehmen ein, neue Branchen, neue Menschen, neue Arbeitsweisen, neue Situationen. Kein Projekt gleicht dem anderen. Hinzu kommen noch die Bereiche wie die eigene Buchhaltung und das Marketing.

Solo-Selbstständige sind immer wieder gefordert, flexibel und anpassungsfähig zu sein.

Wie können Unternehmen flexibler arbeiten und sich neuen Situationen schneller anpassen?

Dass Unternehmen diese Fähigkeiten für die Zukunft brauchen, ist keine Frage. Eine Antwort zu finden, wie sie sich diese aneignen können, ist dagegen nicht leicht. Sie liegt aber vielleicht im nächsten Punkt.

3. Solo-Selbstständige arbeiten eigenverantwortlich

Solo-Selbstständige müssen Entscheidungen immer allein treffen. Natürlich können sie sich in ihrem Netzwerk zu gewissen Themen austauschen und beraten. Doch in alltäglichen Arbeitssituationen sind sie auf sich allein gestellt:

  • Projekte müssen zeitlich eingeschätzt und kalkuliert werden.
  • Passende Fragen müssen zusammengestellt werden, um an Input zu kommen.
  • Davor und währenddessen stimmt man sich mit der auftraggebenden Person ab; und je nach Projekt zusätzlich noch mit der Person, mit der man für das Projekt kooperiert.

Kurzum: Von der Betreuung über die Kalkulation bis hin zur Umsetzung haben Solo-Selbstständige alle Hüte auf, die in einem Unternehmen auf mehrere Personen verteilt sind.

Der große Vorteil durch die Eigenverantwortung in allen Bereichen: direkte Entscheidungswege, schnelle Reaktion, Weiterentwicklung.

Diese Punkte – direkter Weg, schnelle Reaktion – vermisse ich oft bei der Betreuung von Kund:innen. Ob bei Versicherungen, in Geschäften, einem Unternehmen oder Behörden. Da kann sich eine Entscheidung schon mal hinziehen, weil das Gegenüber den Fall nicht allein klären und entscheiden darf. Oder nicht an die nötige Info kommt, weil die Kollegin den Fall betreut, sich diese gerade aber in Urlaub befindet und das System nicht darauf ausgerichtet ist, dass jede Person auf die Daten zugreifen kann. Hm. Was die Person dann für einen tun kann: meistens nichts.

Wenn Personen in Unternehmen eigenverantwortlicher arbeiten dürfen, verbessert das meiner Meinung nach den Service für die Zielgruppe und fördert zugleich die persönliche und berufliche Entwicklung.

 

4. Solo-Selbstständige sind sparsamer und nachhaltiger

Wer für sich, und je nach Lebenssituation auch für andere, die wirtschaftliche Verantwortung trägt, und nicht regelmäßig ein Gehalt überwiesen bekommt, muss die Kosten zwangsweise im Blick behalten. Das müssen Unternehmen selbstverständlich auch, da sie die Verantwortung für ihre Belegschaft tragen.

Trotzdem wird in Unternehmen vieles an Ausgaben immer noch überdimensioniert sein.

Nüchternes Beispiel aus dem Alltag, das beide Seiten betrifft: Papier einsparen

Schon allein dadurch, dass Solo-Selbstständige ihren Arbeitsplatz direkt im Bick haben, können sie besser planen, was sie brauchen, was nicht und Situationen schneller ändern, wie zum Beispiel an Papier sparen.

So einfach das auch klingen mag. Ich kann mir vorstellen, dass solche Anweisungen in Unternehmen einfach länger brauchen; zum einen, weil sie vielleicht von „oben“ kommen, zum anderen, weil gewohnte Abläufe in Abteilungen schwieriger aufzubrechen sind, weil sie vom Miteinander abhängen.

Ich als Einzelperson kann einfach entscheiden: Den Text drucke ich für mich jetzt nicht aus. In einem Unternehmen besteht die Kollegin vielleicht auf den Ausdruck ihres Kollegen, weil sie das gewohnt ist.

Was mich auf den Gedanken bringt: dass ein Unternehmen besser eine Veränderung in Gang bringen kann, wenn die Veränderung mitentschieden und mitgestalten werden darf. Also weniger von oben im Sinne von „Ihr müsst ab heute alle Papier einsparen.“ Sondern eher: „Leute, wie können wir nachhaltiger arbeiten und Material einsparen? Guckt mal, was euch da für eure Abteilung im Team einfällt, und setzt das um, was für euch machbar erscheint. Danke!“ Klingt irgendwie logisch. Ist aber weniger die Realität, vermute ich.

 

5. Solo-Selbständige testen schneller neue Tools

Ich muss bei diesem und letztem Punkt zugeben: Von selbst teste ich persönlich eher weniger neue Tools. Deshalb bin ich immer sehr dankbar, wenn diese von außen im Zuge eines Projekts an mich herangetragen werden und ich so die Gelegenheit bekomme, etwas Neues zu testen.

So konnte ich schon Bekanntschaft mit diversen Kollaborationstools machen wie Trello, Asana, Slack, Teams, Miro und seit neuestem ClickUp; ein Tool, von dem mein Kooperationspartner Josef sehr begeistert ist (der wegen Punkt 5, des entsprechenden Artikels für Solo-Selbstständige, jetzt glücklicher Stehschreibtischbenutzer ist). Im Vergleich zu mir testet Josef sehr gerne und regelmäßig neue Tools.

Ich dagegen kann mich für Apps begeistern, die mir meine Arbeit erleichtern wie Freeform. Ich liebe Freeform! Damit kann ich endlich Text grafisch ergänzen, was mir beim Konzipieren von Websites äußerst nützlich ist. Wenn ich in Word eine Grafik einfügen und verschieben will, werde ich verrückt. Denn Word will das anscheinend nie so, wie ich es will.

Für die Weiterentwicklung von Unternehmen sind neue Tools mit Sicherheit von großer Bedeutung

Neue Tools im Arbeitsalltag von Unternehmen zu testen, wird dagegen eher schwierig umzusetzen sein.

Wie wäre es mit „Tool-Test-Teams“?

Vielleicht könnten Unternehmen hierfür Räume schaffen und kleine Teams aus testfreudigen Personen zusammenstellen. Diese setzen sich dann eine bestimmte Zeit mit einem neuen Tool auseinander, testen es in Ruhe und geben am Ende dann eine Empfehlung ab, ob es für den Arbeitsablauf sinnvoll erscheint.

Bestimmt machen das manche Unternehmen auch schon so; würde mich sehr interessieren. Oder gibt es vielleicht schon Events, auf denen sich Unternehmen über die Erfahrung mit neuen Tools austauschen können und darüber, wie man diese am besten flüssig in den bestehenden Ablauf integrieren kann?

Noch ein Gedanke für Unternehmen: Tools testen, Neues lernen, das Wissen weitergeben – und damit eine lebendige Wissens- und Lernkultur fördern.

Für einen Wissensaustausch in Unternehmen gibt es Methoden wie:

  • WOL = Working out loud = Wissen effizient im Unternehmen teilen
  • LOL = Learning out loud = Gemeinsam Neues lernen und teilen

Die „Tool-Test-Teams“ wären dann ein Teil dieser Wissens- und Lernkultur.

 

Das waren „5 Dinge, die Solo-Selbstständige gut machen und von denen Unternehmen was lernen können“.

 

Ich freue mich, wenn ich dich inspirieren konnte.

Wenn du jetzt gespannt bist, was Solo-Selbstständige von Unternehmen lernen können, dann wirst du hier fündig:

„5 Dinge, die Solo-Selbstständige von Unternehmen lernen können“

Bis hierhin vielen Dank fürs Lesen!

Wenn du dir regelmäßig Inspiration zu Themen wie diesen und meiner Arbeit als Texterin sowie kreative Sparringspartnerin wünscht, schreibe mir gerne eine E-Mail.

Ich plane einen Newsletter. Wenn es so weit ist und dieser an den Start geht, sage ich dir Bescheid und du kannst dich gerne dafür eintragen.

Auf bald!

Simone